[b]14.00 uhr[/b] Sebastian Kiefer im Gespräch mit Thomas Eder [b]14.30-18.00:[/b] Vorträge und Diskussionen: [b]Ronald Pohl:[/b] Satzartiges Bezugnehmen. Sebastian Kiefers Was kann Literatur? [b]Theresia Prammer:[/b] Der Schreibhand das Handwerk legen [b]Georg Oberhumer:[/b] Zu Bayers \"klare zeit\". Genese lesen. [b]Max Höfler:[/b] Zwei Männer, die in den Wald des Textes gehen. Ulrich Schlotmanns \"Freuden der Jagd\" in Kiefers Lesart [b]19.00 uhr:[/b] Gesprächsrunde zu Sebastian Kiefers Vorschlägen, wie und weshalb Eichendorffs Lieder heute neu zu entdecken sind. [b]Kirstin Breitenfellner, Peter Geist, Franz Josef Czernin, Sebastian Kiefer[/b] [b]30.5. weiter programm forum stadtpark graz [/b] Der Literatur- und Musikwissenschaftler Sebastian Kiefer behauptet seit Jahren eine solitäre Stellung in der deutschsprachigen Publizistik : Er entwickelte eine eigene Kunst des minutiösen Lesens, und versucht dabei zu zeigen, dass die Ansprüche an poetische Sprache und Erfahrung, wie sie Goethe, Hölderlin oder Eichendorff hegten, heute nur in avancierten Texten lebendig wiederholt oder neu formuliert werden können. \"Lesen\" in Kiefers Sinn ist das Gegenteil des konventionellen \"Interpretierens\": Es geht nicht um das Extrahieren angeblicher dichterischer Aussagen – denn alles, was man über die Welt oder über sich selbst sagen kann, kann man auch ohne Kunst sagen und sollte es tun. Genuin poetische Erfahrungen von Ich, Welt und Sprache können nur im Mit- und Gegeneinander verschiedener Arten von Gefühlen, Gedanken und Wahrnehmungen im praktischen Lesen gemacht werden. Lesen ist für Kiefer die Kunst, diese verschiedenen geistigen Aktivitäten zu verfeinern, beobachten und erleben zu können. Kenntnis der historischen Sprechweisen und Erkenntnisbegriffe ist dazu ebenso unerläßlich wie eine Verfeinerung der Aufmerksamkeit für das Spiel der Empfindungen und die Nuancen der sich zeigenden Phänomene. Der österreichischen Neoavantgarde kommt eine wichtige Rolle in Kiefers Arbeit zu. Daher bietet sich das Forum Stadtpark an, Konsequenzen und Perspektiven dieser Kunst des Lesens für unseren Umgang mit Dichtung in Praxis und Theorie zu debattieren. Weil \"Lesen\" in diesem Sinne zwar theoretisch informiert sein muß, jedoch zuallererst eine fühlende und denkende Praxis ist, beteiligen sich daran Dichter, Kritiker ebenso wie Historiker und Theoretiker. [b]freier Eintritt[/b]