Andreas Lackner / Clarino, Herbert Walser / Clarino, Brigitte Täubl / Violino, Andreas Pilger / Violino, Peter Aigner / Viola da braccio, Lucas Schurig / Viola da braccio, Lorenz Duftschmid / Viola da gamba, Christoph Urbanetz / Viola da gamba, Roberto Sensi / Violone, Rolf Lislevand / Tiorba, Luca Guglielmi / Organo, Cembalo Johann Heinrich Schmelzer v. Ehrenrueff (um 1623 – 1680) Sonata I à Otto aus Sacro-Profanus Concentus Musicus Due Clarini, Due Violini, Quattro Viole e Basso continuo Heinrich Ignaz Franz Biber (1644 – 1704) Sonata III à Sei aus Sonatæ tam Aris Quam Aulis servientes Due Violini, Quattro Viole e Basso continuo Heinrich Ignaz Franz Biber Sonata I à Otto aus Sonatæ tam Aris Quam Aulis servientes Due Clarini, Due Violini, Quattro Viole e Basso continuo Johann Pezel (1639 – 1694) Sonata à Due Clarini e Organo Heinrich Ignaz Franz Biber Pars III aus Mensa Sonora Gagliarda – Sarabanda – Aria – Ciacona ………………………………….. Domenico Gabrielli (1651 – 1690) Sonata à Due Clarini e Organo Heinrich Ignaz Franz Biber Sonata V à Sei aus Sonatæ tam Aris Quam Aulis Servientes Due Violini, Quattro Viole e Basso continuo Johannes Schenck \"L´Echo du Danube\": Aria con Variazioni sopra La Monica Viola da gamba e Basso per Organo Heinrich Ignaz Franz Biber Sonata XII à Otto aus Sonatæ tam Aris Quam Aulis servientes Due Clarini, Due Violini, Quattro Viole e Basso continuo Kaiser Leopold I. von Österreich war mehr den Musen zugewandt als dem Regieren. Er zog seine Gambe den Regierungbesprechungen vor, komponierte für Kirche und Hof, war begeisterter Tänzer und zog die besten Künstler seiner Zeit an den Hof. Der Fülle wunderbarer Musik, die im \"Leopoldinischen Trakt\" der Wiener Hofburg erklang, ist das heutige Konzert gewidmet. Faszinierend ist die spieltechnische Brillanz von Viola da gamba und Violine und darüber hinaus der Barocktrompete. Die Trompete galt im Barock aus der biblischen Tradition kommend sowohl in der Kirchenmusik als auch in der Oper als das Instrument der Verkündigung und der Heeresmusik. Die bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts in Verwendung stehende Naturtrompete, deren Tonvorrat sich aus den Tönen der Obertonreihe zusammensetzt, schaffte im deutschsprachigen Raum schon um 1618 – 1620 den Sprung von einem Signal- zu einem Konzertinstrument. Ganz im Sinne der Tradition der groß besetzten Ensemblesonaten, die zunächst intensiv in Italien und danach, während der letzten Jahrzehnte des 17. Jahrhunderts auch in Österreich ihren Höhepunkt erreichte, stehen wiederum die heute präsentierten Sonaten von Heinrich Ignaz Franz Biber und von Johann Heinrich Schmelzer von Ehrenrueff. Obwohl beide Komponisten herausragende Violinvirtuosen und Komponisten von überaus virtuoser Streichermusik waren, widmeten sie sich auch den Werken für gemischtes Ensemble. Bibers Druck Sonatae tam Aris Quam Aulis servientes (Salzburg 1676) ist für fünf, sechs oder acht Stimmen geschrieben, einige davon für Streicher mit Trompeten. Dieselbe Besetzung weist Schmelzers Sonata I à Otto auf, die aus der Sammlung Sacro-Profanus Concentus Musicus (Nürnberg 1662) stammt. Virtuos hält Biber in seiner Sonata III à Sei die Violinstimmen. Bibers vierstimmige Pars III aus der Suitensammlung Mensa Sonora (Tafelmusik, Salzburg 1680) ist dagegen typisch barocke Tanzmusik, die – ganz anders als in seinen stilisierten Tanzsätzen für Solovioline (vgl. seine berühmten Rosenkranz-Sonaten) – auf spieltechnische Raffinessen völlig verzichtet. Auffallend ist allerdings hier die typische Vermischung französischer und italienischer Elemente, ein Wesenszug, der zugleich auch die Variationen über \"Une jeune fillette\" – sopra la Monica des Flamen Schenck prägt. Johannes Schenck aus Amsterdam suchte als Virtuose auf dem Lieblingsinstrument des Kaisers eine Anstellung am Hofe der Donaumetropole. Einzelkarten Euro 24.- / 14.-