Gerd Kühr (*1952)
Trialog (2002)
für Klarinette, Violoncello, Klavier
Präludium – Acht Interludes – Postludium (2014)
für Klavier Solo
Portraits (1993)
Acht musikalische Gesten für Violoncello und Klavier
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Georg Friedrich Haas (*1953)
I can’t breathe (2014) für Solotrompete
..de terrae fine (2001) für Solovioline
Ins Licht für Balint Varga (2007) für Violine, Violoncello, Klavier
Judith Fliedl – Violine
Mina Zakich – Violoncello
Cristian Molina – Klarinette
Victor Bouzas-Torrado – Trompete
Ana Ostojic – Klavier
Die Musiker:innen sind Studierende und Absolvent:innen des PPCM – Lehrgangs für Neue Musik der KUG Graz, unter Betreuung des klangforum wien.
Gerd Kühr
geboren 1952 in Österreich, absolvierte sein Kompositionsstudium am Mozarteum Salzburg bei Josef Friedrich Doppelbauer und bei Hans Werner Henze in Köln, sowie ein Dirigierstudium bei Gerhard Wimberger (Mozarteum) und Sergiu Celibidache. 1992 bis 1994 hatte Gerd Kühr eine Gastprofessur für Komposition am Mozarteum und ab 1994 in Graz inne, im Jahr 1995 wurde er ordentlicher Universitätsprofessor für Komposition und Musiktheorie an der Universität für Musik und darstellende Kunst, Graz. Sein internationaler Durchbruch war die Uraufführung der Oper „Stallerhof“ (Libretto von Franz Xaver Kroetz) 1988 bei der 1. Münchener Biennale (weitere Inszenierungen in Deutschland, Österreich und in der Schweiz). 1992 präsentierte Wien Modern mehrere Werke von Gerd Kühr – im Rahmen des Programmteils „Vertreter der jungen Generation“.
Im Jahr 1999 folgte die Oper „Tod und Teufel“ (Libretto von Peter Turrini) am Opernhaus Graz. Weitere Höhepunkte seines musikalischen Schaffens waren zwei Porträtkonzerte in der Reihe „Next Generation“ bei den Salzburger Festspielen 2000, sein Wirken als „composer in residence“ beim Wiener Concert-Verein 2001/2002 (Kammerorchester der Wiener Symphoniker), 2003 eine Personale beim Festival styriarte und 2005 das Gerd Kühr-Projekt (Eröffnungskonzert im Programmteil „musikprotokoll“/steirischer herbst 2005). Im Jänner 2012 erhielt Gerd Kühr den Österreichischen Kunstpreis für Musik und 2014 den Andrzej-Dobrowolski-Kompositionspreis des Landes Steiermark. Im Jahr 2023 wurde er mit dem Österreichen Staatspreis ausgezeichnet.
Gerd Kühr schuf zahlreiche Auftragswerke (für Orchester, Ensemble, Kammermusik, Chor), die u.a. bei Wien Modern, dem Almeida Festival, dem Huddersfield Festival, dem steirischen herbst, bei musica viva, dem Schleswig-Holstein Musik Festival und den Bregenzer Festspielen aufgeführt wurden. Künstlerisch hat Gerd Kühr mit sehr vielen Ensembles und Solistinnen und Solisten zusammengearbeitet, u.a. mit Ensemble Modern, ensemble xx.jahrhundert, Klangforum Wien, RSO Frankfurt, Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, RSO Wien, Arnold Schoenberg Chor, Chor des Bayerischen Rundfunks, mit Ulf Schirmer, Emilio Pomárico, Bertrand de Billy, Stefan Asbury, HK Gruber, Dennis Russell Davis, Friedrich Cerha, Lothar Zagrosek, Oliver Knussen, Arturo Tamayo sowie Reto Bieri, Paul Meyer, Heinrich Schiff, Stefan Vladar, Florian Kitt, Markus Hinterhäuser und Patricia Kopatchinskaja. Die Oper Leipzig hat mit Unterstützung der Ernst von Siemens Musikstiftung eine Oper in Auftrag gegeben. Gemeinsam mit dem Librettisten Hans-Ulrich Treichel arbeitet Gerd Kühr an „Paradiese“ (Uraufführung am 3. Juli 2021).
Gerd Kühr sollte im April 2020 in Graz im Rahmen der Styriarte Ligetis Violinkonzert dirigieren. Da aufgrund der Corona Krise diese Veranstaltung nicht stattfinden konnte, hat er die Muße gefunden, ein besonderes Stück für diese spezielle Zeit zu schreiben, „Corona-Meditation“. Ein Stück für beliebig viele Klaviere und für Pianistinnen und Pianisten der verschiedensten künstlerischen Niveaus, aufzuführen in jenem Raum, der der Kunst im Moment gerade offen steht, im Internet. Die Aufführung fand am 30. April 2020 statt.
Georg Friedrich Haas
1953 geboren und aufgewachsen in einem Bergdorf in Vorarlberg wurde Georg Friedrich Haas bereits in der Schulzeit durch seinen Musiklehrer, den Komponisten Gerold Amann, mit Neuer Musik konfrontiert. Inzwischen bewegt sich der 2013 zum Professor für Komposition an der Columbia University New York berufene Komponist geografisch zwischen zwei Polen. Er sieht sich durch seine Lehrer Gösta Neuwirth, Ivan Eröd und insbesondere Friedrich Cerha eingebunden in die Tradition der Wiener Schule und nutzt gleichzeitig die ästhetische Freiheit amerikanischer Komponisten wie Charles Ives, John Cage oder James Tenney als wichtigen Orientierungspunkt für einen musikalischen Ausdruck jenseits jeglicher Ideologien.
Klangeigenschaften neu auszuloten und die Wahrnehmung für Nuancen zu schärfen – diese Aspekte begleiten sein Schaffen seit jeher. Ausgehend von seinem besonderen Interesse für mikrotonales Komponieren, kreiert Haas einen facettenreichen Klangstil, der strukturelle Komplexität und intuitives Empfinden gleichermaßen einbezieht.
Georg Friedrich Haas‘ wohl meistgespieltes Werk ist sein Ensemblestück “in vain”, das teilweise in völliger Dunkelheit aufzuführen ist. Es war in den Jahren 2000 und 2001 im Wiener Konzerthaus zu hören. 2007 brachten die Wiener Philharmoniker hier unter der Leitung von Jonathan Nott – mit Truls Mørk als Solisten – das Konzert für Violoncello und Orchester von Georg Friedrich Haas zur Aufführung. 2014 war Georg Friedrich Haas ein Komponistenschwerpunkt bei Wien Modern gewidmet, wo u. a. das Arditti Quartet dessen sämtlichen Streichquartette im Wiener Konzerthaus spielte. Im selben Jahr erklang ebenda auch sein “limited approximations” Konzert für sechs Klaviere im Zwölfteltonabstand und Orchester.
Georg Friedrich Haas wurde für seine Werke mit zahlreichen Kompositionspreisen sowie 2007 mit dem Großen Österreichischen Staatspreis ausgezeichnet. Er ist Mitglied des Österreichischen Kunstsenats, der Akademie der Künste Berlin und der Bayerischen Akademie der schönen Künste.
Unsere Meister kennenlernen…
(c) Foto Georg Friedrich Haas: Harald Hoffmann
(c) Foto Gerd Kühr: Walter Kober